12.1.2014
Los Frailes


Die Weihnachtstage haben wir auf dem Campingplatz „Trinidad“ in La Rivera verbracht. Während eines Ausfluges mit dem Jeep dem Meer entlang, fanden wir den schönen Strand „Los Frailes“ wo man sehr gut campen kann. Wir haben uns vorgenommen, dass wir als nächstes dahin wollen.
Durch die beiden Städte San José del Cabo und Cabo san Lucas sind wir kurz gefahren und gelaufen. Für unsere Begriffe kann man diese nur noch brauchen zum einkaufen. Ansonsten bieten diese stark amerikanisch/canadisch angehauchten Ferienorte à la Rimini, Mallorca usw. mit den riesigen Hotelanlagen sehr wenig. Wir haben noch Ausflüge ins Landesinnere zu kleinen hübschen Mexikanischen Dörfern und einem kleinen Nationalpark unternommen. Das geht super mit unserem Jeep, nur leider Jeep ist nicht cheap. Er ist für seine Grösse ein ausgewachsener „Süffel“, braucht er doch auf 100Km mindestens 15lt Treibstoff! Unser Wohnmobil, der Knaus ist doppelt so schwer, höher und breiter und konsumiert gerademal 12lt auf 100Km. Zum Glück ist auf diesem Kontinent der Treibstoff immer noch sehr günstig.
Nach Weihnachten haben wir zusammengepackt und sind die 40km nach Los Frailes gefahren. Der „Campingplatz“ besteht aus einem riesigen, ausgewaschenen Bachbett mit einigen Büschen und da sucht man sich einfach einen Platz. Dies ist auch ein beliebter Ort wo einige Amerikaner und Canadier jedes Jahr die Wintermonate verbringen. Es gibt einen Ziehbrunnen mit leicht salzhaltigem Wasser, sonst keine Infrastruktur.
Aber es läuft immer was. An Sylvester wurde Holz herangekarrt und ein riesiger Holzstoss gebaut. (Wie bei uns am 1. August.) Nach Einbruch der Dunkelheit (18.00 Uhr) sass man dann vor dem Feuer und hat mit diesem und jenem geplaudert. An einem anderen Tag wurde eine Wanderung organisiert oder es gab ein „horseshoe“ Turnier.
Fast jeden Tag haben wir auch die Fischerrute geschwungen, leider bis am Schluss ohne Erfolg. Einmal habe ich die Rute einem jungen Schweizer ausgeliehen und der hat drei Fische gefangen! Woran das wohl liegen mag? Aber die Nachbarn meinten es gut mit uns. Immer wieder kam jemand vorbei und brachte uns frischen Fisch. Dann gab es das wöchentliche Highlight – jeden Sonntagmorgen kommt ein einheimischer Marktfahrer vorbei und baut seinen Stand auf mit allen wichtigsten Lebensmitteln wie Gemüse, Eier, Brot, Milchprodukten etc. Kaum ist alles ausgeladen stürzen sich die Frauen fast wie Hyänen darauf und füllen ihre Taschen. Kurze Zeit später sind die Kisten leer und der Spuk ist für eine Woche vorbei.
Tja, dann war da auch noch unser persönliches Highlight. Wie ja bekannt ist, besitzen wir einige stromfressenden Geräte. Damit diese ihren Dienst auch tun, muss der Generator den benötigen Strom produzieren und dazu braucht er Gas. Nun kann man sich vorstellen was passiert ist – genau eines Morgens ist das Gas ausgegangen. Also MANi zusammenpacken und zur Gasfüllstation. Das bedeutete: 28km Buckelpiste, 10km löcheriger Teer und weitere 50km Teerstrasse bis kurz vor San José. Der nette Mann hat uns dann erklärt, dass am Sonntag (wann könnte das sonst passieren) keine Gastanks gefüllt werden. Also mit leerem Tank zurück und am Abend kalte Küche! Logischerweise haben wir das ganze am nächsten Tag wiederholt.
Wir hatten uns vorgenommen, diesen Platz erst zu verlassen wenn wir kein Wasser mehr im Tank haben. So sind wir dann 14 Tage an diesem sehr schönen Platz geblieben. Am Samstag haben wir uns von einigen Leuten, die wir dort kennengelernt haben, verabschiedet. Es wurde auch vorgeschlagen, dass wir wiederkommen sollen wenn die Tanks wieder voll sind. Eigentlich eine gute Idee, wir werden sehen. Jetzt sind wir auf einem Campingplatz in der Nähe von Cabo San Lucas mit allem was man so braucht, die Amis sprechen von „Full Hook-up“ auch Waschmaschinen und Internet ist vorhanden. Zu unserer Überraschung erst noch günstiger als manch anderer Platz auf dem Weg durch die Baja Richtung Süden.
Ein gutes Restaurant ist auch gleich hier, also es wird schwer für uns, diese Gegend zu verlassen. Doch irgendwann wollen/müssen wir uns langsam Richtung Norden zu den Walen auf den Weg machen.