3.10.2014
Alaska IV


In Whitehorse haben wir kurz mal wieder bei Walmart übernachtet und wollten am folgenden Tag auf einen Campingplatz wechseln um Wäsche zu waschen, Homepage zu aktualisieren und bei einem schönen Abendessen UBs Geburri zu feiern. Doch es kam mal wieder anders. Laut Wetterbericht sollte es die nächsten 2-3 Tage Sonnenschein und blauen Himmel geben. So entschlossen wir uns, gleich weiter nach Skagway zu fahren, denn wir wollten am anderen Tag mit der Eisenbahn über den legendären Whitepass fahren und dies ist sicher schöner bei Sonne und blauem Himmel als bei Regen und grauen Wolken. Da wir nicht die einzigen Globetrotter aus CH & D waren, die auch bei Walmart übernachteten, dauerte das Verabschieden etwas länger, zumal wir die meisten schon ein – mehrmals getroffen haben. Statt am Morgen beizeiten wurde es späterer Nachmittag. Doch wir kamen doch noch vor dem Eindunkeln in Skagway an.
Den Jeep haben wir bei der Canada Grenze - da ist auch gleich der Bahnhof - stehen lassen, so dass wir nach der Zugfahrt für die Rückfahrt nach Skagway einen fahrbaren Untersatz hatten um die Strecke von der Strasse nochmals „reinzuziehen“ da wir mit dem MANi doch etwas unter Zeitdruck standen.
Bei unserer Ankunft in Skagway war der Ort wie ausgestorben und am nächsten Tag voller Leben. Grund: Es haben mehrere Kreuzfahrtschiffe angelegt und von diesen Touristen lebt der Ort hauptsächlich.
Von Skagway aus haben wir dann auch unsere Weiterreise organisiert. Mit der Fähre sind wir nach
Haines geschippert. Dort konnten wir am Chilcoot River Bären und Adler beim Lachsfangen beobachten. D.h. Fangen ist übertrieben, die Fische sind den Bären direkt in die Tatzen geschwommen! Anderntags war der Chilkat Pass angesagt. Dieser verläuft bis zur Passhöhe (wieder auf Canada Seite) auf einer Hochebene auf rund 1000 m.ü.M. über der Waldgrenze, anschliessend dann wieder durch Wälder. Auf einem grossen, schönen, leeren Provincial Campingplatz haben wir noch übernachtet und sind anschliessend wieder nach Haines zurückgefahren. Auf der Passhöhe haben wir viele, viele Heidelbeeren gesehen und auch etwas gesammelt (etwas!!) es gab 4 Gläser feine Konfi. Die gekaufte ist viel zu süss!
Nächste Etappe war dann die
Inside Passage von Haines nach Prince Rupert, jedoch mit einem zwei Tage dauernden Zwischenstopp in Juneau. Die Hauptstadt Alaskas, die man nur per Schiff oder Flugzeug erreicht, ist irgendwie speziell. Links und rechts des Ortes ist nach einigen Kilometern die Strasse einfach zu Ende. Ausserdem herrscht hier ein spezielles Klima – mehrheitlich feucht. D.h. Regenwald mit viel, viel Moos. Hier haben wir uns einen 40-minütigen Rundflug über die Gletscher gegönnt. Sehr eindrücklich, zumal auch das Wetter noch einigermassen mitgespielt hat. Bevor es dann mit der Fähre weiterging, sind wir mit dem Jeep noch ein Stück Richtung Eagle Beach gefahren, mit Halt am „Shrine of Saint Therese“, einem hübschen, friedlichen Ort mit einer kleiner Kapelle, mitten im vermoosten Wald. Für die Wanderwege zu weiteren Gletschern hatten wir leider keine Zeit mehr. Vor der Fähre hat man bereits auf uns gewartet. Unser Fazit: 2 Tage sind definitiv zu kurz, um Juneau zu erleben.
Mit der Fähre sind wir dann mehrheitlich durch Nebel gefahren und haben von der Umgebung herzlich wenig mitbekommen. So haben wir die Zeit genutzt für Fotos sortieren, Bericht schreiben und lesen. Kurz vor Petersburg gab es für eine Weile Sonnenschein und wir hatten nochmals einen super Ausblick vom Meer her auf einige sehr schöne Gletscher. Beim Einfahren begegneten uns noch einige Seals, die auf einer Boje lagerten. Auch Prince Rupert haben wir nach zwei Nächten an Bord im dichten Nebel erreicht. Nun waren wir waren wieder in Canada und haben somit Alaska definitiv verlassen. In den letzten 2 Monaten haben wir x-mal die Grenze USA - Canada passiert und haben in Northwest Territories, Yukon und Alaska vieles gesehen und erlebt. Leider war die Zeit bereits vorbei, doch der Winter im hohen Norden stand uns im Nacken!