15.11.2016
Kolumbien Zentrum

Die berühmte Salzkathedrale von Zipaquira. Da waren wir gespannt, was uns da erwartete. Seit dem 19. Jahrhundert trieben Minenarbeiter tiefe Stollen in den Salzberg und es entstanden unterirdische Kapellen. Diese wurden dann wegen Einsturzgefahr geschlossen. 1992-95 wurde die jetzige monumentale Höhlenkirche auf einer Fläche von 8500m2 gebaut (ausgehöhlt). Alles sehr schlicht und „logischerweise“ aus Salz, auch das 16m hohe Kreuz und das Taufbecken. Stundenlang sind wir in den Salzgängen (Kreuzgängen) herum gewandert und haben dieses etwas Mystische auf uns wirken lassen. Bei einer Minentour konnten wir mittels eines Pickels selber feststellen, wie hart das Salz und dementsprechend schwer herauszubrechen ist.
Als nächstes stand der
El Peñol auf dem Programm. Auf dem Parkplatz am Fusse dieses 200m hohen grauen Granitmonolithen sollte man übernachten können.
Nach dem wir einmal mehr stundenlang Hügel rauf und runter hinter den zahllosen überladenen und untermotorisierten LKW’s mit 25-35 KMH hergefahren sind, haben wir den Übernachtungsplatz doch noch am selben Tag erreicht, aber wieder erst beim Eindunkeln!
Die 750 Treppenstufen haben wir dann gleich am nächsten Morgen, nach Kaffee und kleinem „Zmorge“ unter die Füsse genommen. Tina musste passen, weil sie sich vor ein paar Tagen das Knie verletzt hatte. Aber AB liess es sich nicht nehmen, den „Chrampf“ zu wagen um die grandiose Aussicht auf den Stausee und die Umgebung zu bewundern. Der Stausee bedeckt die zerklüfteten Täler zwischen den Gemeinden El Peñol und Guatepé und liess eine künstliche Landschaft mit Inseln und Halbinseln entstehen. Wohlhabende Kolumbianer haben hier ihre Feriendomizile. Eine zweite Nacht haben wir auf einem riesigen Parkplatz in
Guatepé verbracht. Von da aus haben wir (zu Fuss) das quirlige, farbige Städtchen am See besucht und am sehr belebten Malecon (Strandpromenade) verschiedenes an Speisen probiert. Am Abend konnten wir dann endlich unsere mitgebrachte neue Feuerschale einweihen.
Die berühmt - berüchtigte Grossstadt
Medellin (man denke an Kokain und Pablo Escobar, eine Schlüsselfigur des Medellin-Kartells) hat uns als Stadt eigentlich nicht interessiert. Aber eine Fahrt mit der ultramodernen Metro und der Metrocable (Seilbahn) wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Wir haben uns ausserhalb bei Santa Elena einen Platz ausgesucht von wo aus man mit dem Bus zur Endstation der Seilbahn gelangt. Der Weg zum Hostel El Bosque war dann nicht so einfach, hat uns doch das Navi wieder einmal über einen Feld-, Wald-, Bergweg geführt. Da der MANi mit Allrad und Untersetzung ausgestattet ist, war es ein überwindbares Weglein. Oben angekommen war dann wieder Teerstrasse und es hätte einen bequemeren (etwas längeren) Weg gegeben! Tina und Werner haben wohlweislich diesen gewählt
Die Fahrt mit der Seilbahn war dann wirklich spektakulär. Zuerst fährt sie über einen riesigen Park, dann über die Kante des Berges und man sieht plötzlich über das ganze Tal und schwebt dann über den dicht bevölkerten „Barrios“. Unter sich enge Gassen, ärmliche Häuser, trocknende Wäsche und spielende Kinder. Wir sind dann in die Metro umgestiegen und haben die Fahrt unterbrochen um den Park
Plaza Botero anzuschauen. Ein spezieller Park mit den üblichen Parkbänken, Blumenrabatten, Imbissverkäufern, Schuhputzern etc.
Aber das Spezielle waren die 23 Skulpturen von Fernando Boteros, allesamt dick, rund und aus schwarzer Bronze. Wir haben dann auch noch das architektonisch interessante Einkaufszentrum
Centro Comercial Palacio Nacional besucht und uns per Metro, Seilbahn und Bus wieder auf den Rückweg gemacht. Das war mal eine etwas andere Stadtbesichtigung.
Auf der Weiterfahrt wollten wir eigentlich Medellin umfahren. Aber welche Strasse wir auch immer gefahren sind, plötzlich kam ein Schild „höchstens 4 Tonnen“ und das hiess jeweils umdrehen und einen neuen Weg suchen, sind halt der MANi wie die Sally doch etwas schwerer. Schlussendlich mussten wir doch noch ein Stück durch die Stadt fahren und nach etwa 3 Stunden rauf und runter führende Irrfahrt (zwischen 2600m & 1500m Höhenmeter) konnten wir diese endlich hinter uns lassen.
Unser nächstes Ziel war eine Kaffee-Hacienda vor
Manizales. Eine Strecke von gut 200km, das sollte doch wohl zu schaffen sein. Diesmal waren es zusätzlich zu den Lastwagen noch unzählige Baustellen, die uns einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Ca. 20km vor dem Ziel haben wir aufgegeben und auf einer grossen Tankstelle übernachtet, war es doch schon wieder ziemlich dunkel geworden.