07.01.2017
Ecuador Teil 2

So schnell wie möglich sind wir zu Quito raus und zum 70km entfernten Vulkan Cotopaxi gefahren. In einem Dorf am Fusse des Vulkans haben wir bei einer Hacienda übernachtet und sind am nächsten Morgen um 8 Uhr am Parkeingang gestanden. Gestärkt mit einem Coca-Tee haben wir uns auf die Höhe vorbereitet. „Nützts nüt so schats nüt“. Durch eine sehr schöne Landschaft fährt man bergauf bis zum Parkplatz auf 4600 m.ü.M. Plötzlich – neeiin nicht schon wieder – es leuchtete die EDC Lampe. Das heisst, der Motor hat ein Problem und läuft auf Notprogramm. AB fragt sich, was bedeutet das? Kann man den Motor abstellen und wieder starten, oder geht dann gar nichts mehr?? Also rauf zum Parkplatz und Motor laufen lassen. Armando hat den MANi bewacht und Ursi machte sich auf den Weg, um die sehr steilen 200 Höhenmeter zum Refugio hinaufzusteigen. Dieses Erlebnis, bis auf 4800m zu wandern, (wandern ist etwas übertrieben – ganz langsam schnaufend, keuchend wie ein Walross einen Schritt nach dem anderen) wollte sie sich nicht entgehen lassen. Der Rückweg war dann etwas einfacher aber sehr rutschig durch den weichen Lava Sand.
Nun wollten wir möglichst schnell zurück in die Zivilisation und herausfinden, was da mit dem MANi-Motor los war. Nach ein paar Kilometern ging die Lampe aus. Könnte das wohl mit der Höhe zusammenhängen? Wir sind dann nochmals ein Stück hochgefahren und wirklich bei 4400m hat die Lampe reagiert und wir hatten die Gewissheit, dass nichts kaputt war. Auf Nachfrage bei MAN wurde uns dann mitgeteilt, dass das normal sei bei europäischen Fahrzeugen!!
Mittlerweile war es 23. Dezember und Weihnachten wollten wir nun doch nicht auf irgend einem Parkplatz verbringen. So sind wir nach
Baños gefahren, da gibt es eine von deutschen Auswanderern geführte ganz spezielle Finca, die auch von Tina und Werner wärmstens empfohlen wurde. Hier haben wir dann ein paar gemütliche Tage verbracht. Bei Regine und Dietrich gab es an Heiligabend ein feines Weihnachtsessen. An Weihnachten genossen wir ein Schweizer Raclette das Ursi mitgebracht hatte, ansonsten haben wir ein bisschen dies und das und nichts gemacht .
Das nächste Ziel – der
Quilotoa Kratersee – führte uns durch eine sehr interessante Landschaft. Felder an Steilhängen bis zuoberst auf die Berge. Mütter die mit ihren Kindern Schafe und Kühe hüten. Die Strassen führten über Berge, den Hängen entlang bis ans Ende des Tales und auf der anderen Hangseite wieder zurück (mangels Brücken). Den imposanten Kratersee könnte man in etwa 5 Stunden umwandern oder auch zum See hinunterlaufen. Wir haben dann weder das eine noch das andere gemacht da dichte Wolken und Nebel aufzogen und die ersten Regentropfen gefallen sind.
Ein Muss aller europäischen Reisenden ist die Käserei in
Salinas. Hier wird nach Schweizer Rezepten Käse hergestellt. Leider war die Verkaufstheke bei unserem Besuch ziemlich leer (vielleicht wurde zwischen Weihnachten und Neujahr wenig produziert!?) Aber ein paar Stücke Käse – der wirklich nach Käse schmeckt – konnten wir trotzdem noch kaufen.
Auf die Fahrt auf den Vulkan
Chimborazo haben wir dann nach reiflicher Überlegung verzichtet. (Höhe 4800m = Atemprobleme, Wetter = Wolken und Nebel.)
Dafür haben wir in
Guamote den farbenfrohen Markt besucht. Kein anderer Markt ist noch so ursprünglich und man kann die grösste Vielfalt an indianischen Trachten bestaunen.
In
Alausi wollten wir eigentlich eine Zugfahrt Alausi – Nariz del Diabolo (Teufelsnase) machen. Der nächst mögliche Termin wäre der 3. Januar gewesen. 5 Tage wollten wir nicht warten und so sind wir weitergefahren nach Cuenca.
Hier bekam der MANi mal wieder frisches Öl und einen neuen Ölfilter. Jetzt sollte er für die nächsten 8’000km wieder fit sein. Ja nur 8’000Km (Laut MAN Werkstatt) denn der Diesel ist hier in Südamerika zwar äusserst billig (in Ecuador 0,30Fr. der Liter) aber die Qualität ist auch dementsprechend schlecht, sehr, sehr hoher Russanteil, somit muss das Motorenöl viel öfters gewechselt werden.
Die Altstadt von Cuenca war ganz hübsch, aber nach einem Tag hat man sie auch gesehen.
So machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Süden nach
Vilcabamba. Hier werden die Menschen aussergewöhnlich alt – warum genau, weiss niemand. Bei einer sehr schönen Hosteria konnten wir campen und zu zweit ganz ruhig und friedlich bei einem Fondue mit Käse aus Ecuador Silvester feiern.
Wir haben dann wieder ein sehr schönes Land mit liebenswürdigen Menschen verlassen und sind nach Peru ausgereist.