9.4.2010
Alice Springs - Esperance

409-die-gibts-hier-auch


Jetzt wird es langsam langweilig, wir haben immer dasselbe zu erzählen. Plattfuss Nr. 4 + 5. Aber der Reihe nach. Nach Alice Springs sind wir nochmals ein Stück der alten „Ghan“ Eisenbahnlinie gefolgt. Wir sammeln nämlich nicht nur Muscheln und Steine sondern auch Nägel von Eisenbahnschwellen! Beim Einsteigen mussten wir wieder einmal feststellen, dass ein Reifen platt war. Da es bis Alice nur 20km waren, haben wir alle 3-4km den Reifen aufgepumpt und sind direkt zur Werkstatt gefahren.

Auf dem Weg Richtung Südwesten sind wir über die Missionssiedlung Hermannsburg zum Kings Canyon gefahren. Die Wanderung entlang des Abgrundes war super. Anschliessend haben wir auch nochmals den Uluru bei Sonnenuntergang bewundert.
Die nächste Etappe westwärts führt grösstenteils durch Aboriginal Gebiet und da braucht es eine Genehmigung um durchzufahren. D.h. es braucht drei – eine um zum Kings Canyon zu gelangen, eine bis zur Grenze Northern Territory/Westaustralien und eine weitere für die Strecke durch den Staat West Australien. Der Einfachheit halber alle in verschiedenen Büros an verschiedenen Orten in Alice. Diesen Papierkrieg interessierte unterwegs kein Mensch und weder die Kängurus noch die Kamele (Dromedare) entlang der Strecke. Schon gar nicht die wieder in noch grösseren Schwärmen überall anwesenden Fliegen.
Diese 1’000km auf dem Great Central Hwy führte wieder durchs abwechslungsreiche nichts, mal Steppe, mal Büsche mal kleine Bäume. Gesäumt wurde die Piste von Auto Wracks. Auf 210km haben wir mal 100 Wracks gezählt, somit liegen auf der ganzen Strecke mindestens 500 solche Auto Leichen. Die Strasse (Piste) war zu unserer Überraschung in einem sehr guten Zustand, von Sand bis zu sehr groben scharfkantigen, faustgrossen Steinen. Einer dieser spitzen Steine hat sich dann wieder einmal in einen unserer besten Reifen gebohrt und Plattfuss Nr. 5 (Totalschaden Nr. 3) verursacht. Da sich deshalb die Felge gut lösen liess, haben wir gleich den Ersatzreifen aufgezogen. Das hiess dann aber, dass der kaputte Reifen mit dem Kran über das Reserverad gehoben werden musste. So was war nie geplant, es war dann auch ein ziemlich zeitraubendes „Gewürge“. Aber einmal mehr hatten wir ja die Fliegen als Helfer – wirklich AB schätzt diese Hilfe sehr!
Wir haben es dann genossen, ab Laverton nach 1’069Km Gravel wieder auf Asphalt zu fahren.
Die Goldminen-Doppelstadt Kalgoorlie-Boulder war noch ganz witzig mit den alten Gebäuden aus der letzten Jahrhundertwende.
Das riesige Loch der Tagebau-Goldmine ist gigantisch, nicht hoch aber tief und hat sehr beeindruckt. Die riesigen 166Tonnen (Leergewicht) Laster wirkten wie Spielzeuge, aber jeder hatte jeweils 200 T Gestein auf dem Buckel. Aber bei einem Stückpreis von 4 Mio.$ darf man auch etwas erwarten.
Nun wollten wir sehen, ob unsere gescheiten Bücher halten was sie versprechen, nämlich ob Esperance wirklich die schönsten Strände Westaustraliens besitzt. Vorweggenommen, wir können dies bestätigen. Kilometerlanger, schneeweisser Sandstrand so fein wie Puder – beim Gehen knirscht (quietscht) es wie auf Schnee – dazu türkisfarbenes Wasser und im Hintergrund Granitfelsen oder grüne Hügel. Dann gibt’s im „La Grande NP“ noch den „Frenchman Peak“. Es ist schon erstaunlich, da klettert man auf so ein 262m hohes Hügeli (aus Granit) und geniesst dann eine fantastische Rundsicht in weite Ferne (auch AB kann das bestätigen!)
Nach Esperance zurückfahren durfte der MANi zur Abwechslung auf weissem, sehr feinem Sand!