20.8.2009
2. grösster Nationalpark in Westaustralien

5819-Karijini-NP


Wir haben die Küste verlassen und sind ostwärts nach Tom Price gefahren. Dies ist eine Minenstadt mit ein paar tausend Einwohnern. Es wird hier vor allem Eisenerz abgegraben und in kilometerlangen Zügen (3-4 Loks ziehen ca. 300 Wagons Gesamtlänge 3-4Km) an die Küste (Port Hedland) gefahren. Die Minenbahn ist im Guinness Buch eingetragen, sie habe den längsten Zug zusammengestellt . 2001 zogen 8 Lokomotiven 682 Wagons, der Zug war 7,3Km lang und wog 99'732 Tonnen

Tom Price war für uns der letzten Ort vor dem Karijini Nationalpark und gab uns die Gelegenheit unseren zwischenzeitlich leergewordenen Kühlschrank sowie weitere Vorräte aufzufüllen.

Wir haben uns auf dem örtlichen Campingplatz niedergelassen. In der Zwischenzeit gibt es ein neuen technischen K.O. – diesmal hat es die Kaffeemaschine erwischt! AB hat sie auseinandergenommen und musste feststellen, dass an zwei Zahnrädern einige Zähne fehlen. Wenn wir schon in ganz Australien keinen Thermostaten für unseren Waeco Kühlschrank erhalten, (der immerhin auch hier verbreitet ist) gibt es bestimmt auch keine Zahnräder für unsere CH-Kaffeemaschine! Also haben wir diese beiseite gestellt und trinken ab sofort Nescafe und es gibt ab sofort keinen Espresso nach dem Essen, der Grappa oder so muss nun trocken runtergewürgt werden.
Ein Camping-Nachbar (ausgewanderter Schweizer) hat uns den Tip gegeben, doch auf den nahegelegenen Mount Nameless zu fahren, man habe eine wunderschöne Aussicht, vor allem auf die riesige Eisenerz Mine. Man könne dorthin auch wandern, aber da es auf diesen 1228 m hohen Berg eine 4WD Piste gibt und man einen MANi hat, kann man sich diese Strapazen ersparen.Kommentar von AB:
Er sei hier nicht auf einer „Wallfahrtstour“ darum sehe er keinen Grund bei Tagestemperaturen zwischen 24°C und 28°C zu Fuss dorthinauf zu gehen um herunter zu schauen!

Im sehr schönen Karijini NP mit seinen Schluchten und Teichen haben wir uns drei Tage herumgetrieben – auch viel zu Fuss! Kommentar von AB:
Mal was anderes, man wandert zum Flussbett hinunter und schaut hinauf!

Beim Verlassen des Parks war es erst 14.00 Uhr, also konnten wir noch eine Weile fahren. Der Weg führte über Wittenoom wo bis 1966 Asbest abgebaut wurde. Nachdem die gesundheitlichen Risiken bekannt wurden, kaufte die Regierung den Einwohnern 1979 die Häuser ab und liess sie abreissen. Es sollen noch etwa 10 Personen dort leben – diese haben sich geweigert fortzuziehen – ansonsten ist es eine Geisterstadt und existiert eigentlich gar nicht mehr.
Nun hätten wir eigentlich von der Zeit her einen Übernachtungsplatz finden sollen, aber es gab keinen ausser einem in Wittenoom mit einigen Aussteigern. So fuhren wir weiter auf einer schnurgeraden ungeteerten Strasse ohne Park-/Rast-platz Richtung Westen der untergehenden Sonne entgegen. Kurz vor Dunkelheit fanden wir irgendwo im Juhee eine Farm, die auch Campingplätze zur Verfügung stellt. Es reichte gerade noch um mit einem Glas Wein resp. Bier bei untergehender Sonne dem schönen und abwechslungsreichen Tag Tschüss zu sagen. Wetter und so: Tagsüber ist es sonnig und warm, in der Nacht angenehm kühl und seit Wochen haben wir immer einen blauen Himmel.

Der Millstream Chichester NP, unser nächstes Ziel, er war eher etwas enttäuschend. Das speziellste war der Python Pool ein von hohen roten Felsen umgebener Teich. Nachdem wir so zwischendurch noch einen kleinen Gesteins-Geröllhaufen rauf und runter gewandert sind, um einfach so wieder einmal runterzuschauen sind wir auf einer guten „Gravel Road“ zum Hwy 1 gefahren und dann weiter nach Port Hedland.