17.12.2017
Feuerland

Die Landschaft hat sich in Feuerland nicht geändert, weiterhin flach, Schafweiden und Wind! Bei Onaisin, an der Küste der Bahia Inútil hat sich vor wenigen Jahren eine Kolonie Königspinguine angesiedelt. Diese putzigen Vögel mit ihrem speziellen Gang haben wir uns nicht entgehen lassen.
Nochmals einen Grenzübergang und nach weiteren 200km hatten wir schon
Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt, erreicht. Die Provinzhauptstadt mit fast 60'000 Einwohnern ist touristisch der wichtigste Ort der Insel.
Als erstes wollten wir uns um eine „last minute“ Antarktis-Tour kümmern. Da Sonntag war, haben wir bei verschiedenen Agenturen mal die Angebote im Schaufenster angeschaut. Sollte kein Problem sein. Am Montag sind wir bei einem Last Minute Spezialisten angetrabt und mussten erfahren, dass alles ausgebucht sei. Er versuche aber alles, noch irgend etwas vor Weihnachten zu finden. Ein paar Stunden später haben wir folgendes Angebot angenommen: Von Punta Arena aus mit dem Flieger nach King George Island auf der Antarktis. Dann vier Tage Rundreise mit dem Schiff und mit Flieger wieder zurück nach Punta Arenas. Was wir so verpassen, ist die Fahrt durch den Beagle Kanal und die Drake Passage. Da aber die eine von uns nicht so seefest ist, ist es vielleicht besser so!
Im
Nationalpark Terra del Fuego sind wir dann noch bis zum Ende der Ruta 3 gefahren und haben unterwegs beim südlichsten Postamt der Welt Halt gemacht. (Leider geschlossen) Auf einem schönen Campingplatz haben wir übernachtet, mal wieder ganz alleine und mussten am nächsten Morgen mit Erstaunen feststellen, dass es schneit – mindestens Schneeregen! Wohlverstanden, wir waren auf 100m.ü.M. und es wäre bei uns Anfang Juni.
Ebenfalls in diesem Park fährt die südlichste Eisenbahn der Welt. Die Anfang des Jahrhunderts von Sträflingen gebaute Strecke einer 6km langen Schmalspurbahn ist heute eine Touristenattraktion.
Zurück in Ushuaia haben wir uns noch einen Kaffee gegönnt im sehr speziellen Laden/Restaurant/Museum/Bäckerei „Ramos Generales“ bevor wir entlang des Beagle Kanals bis zum Ende der Strasse am südlichsten Ende der Welt gefahren sind.
Nun wurde es Zeit, zurück nach Punta Arenas zu fahren. Mussten wir doch auch noch einen sicheren Platz für den MANi finden während unserer Antarktis-Tour. Diesmal waren wir wohl zur falschen Zeit am Zoll, haben wir doch ganze drei Stunden in diversen Kolonnen gewartet. Auch vor der Fähre über die Magellan-Strasse gab es eine Kolonne, was 1.5 Stunden Wartezeit bedeutete.
In Punta Arenas haben wir für den MANi einen Platz gefunden, wasserdichte Hosen gekauft, beim Touranbieter Jacke und dicke Stiefel gefasst und sind nun bereit für unser Antarktis Abenteuer.
Hier sollte nun eigentlich der Bericht unserer Antarktis-Tour stehen. Aber – ausser Spesen, nichts gewesen! Bereits beim ersten Treffen mit der Gruppe, wurde uns allen mitgeteilt, dass wir am nächsten Tag nicht fliegen könnten, weil das Schiff wegen eines Sturmes noch nicht in King George Island war. Zum Warten wurden wir dann nach Puerto Natales geflogen (250 Strassenkilometer), da es in Punta Arenas zu wenig freie Hotelzimmer gab. Als Abwechslung gab es einen Ausflug in den N.P. Torre del Paines, wo wir vor zwei Wochen schon waren. Wir haben dann am Schluss drei Nächte verbracht. Mittlerweile wäre das Schiff vor Ort gewesen aber nun war das Wetter zu schlecht zum Fliegen. So wurde die Reise dann nach vier Tagen definitiv annulliert und wir wurden nach Punta Arens zurückgeflogen. War schon enttäuschend, aber wir schauen, vielleicht finden wir im Januar nochmals eine Tour mit freien Kabinen!